In seinem Beitrag „In illo tempore. Bielefeld zur Römerzeit“ berichtete Daniel Bérenger (Der Minden-Ravensberger, 65 (1993) S. 44-46) von den Ausgrabungen auf der Sparrenburger Egge.
Nach Münzfunden im Jahre 1988 auf der Sparrenburger Egge, ca. 1700m von der Sparrenburg entfernt, nahe des Gasthofs Brand’s Busch, fand man dort eine verdächtige Wallaufschüttung, die 1989 näher untersucht wurde.
Die inzwischen wieder hergerichtete halbkreisförmige Wallaufschüttung hat einen Durchmesser von 32m. Der restliche Wall, sowie der Innenraum sind nie fertiggestellt worden. Der Wall ist relativ niedrig und zeigt keine Hinweise auf Palisaden, der zugehörige Graben ist in den Kalkfels eingeschlagen worden, allerdings nicht sehr tief. Während der Untersuchungen wurde eine weitere spätrepublikanische bzw. frühkaiserzeitliche Münze gefunden, damit ist das halbe Dutzend voll auf der Sparrenburger Egge. Römische Schuhnägel wurden in der Wallaufschüttung gefunden.
Auch wenn die Anlage offensichtlich nie fertiggestellt wurde, lässt sich der Verwendungszweck trotzdem bestimmen. Es sollte ein Wachposten entstehen, wie sie auch aus Süddeutschland und aus England bekannt sind: ein Holzturm mit einer kranzförmigen Wall-Graben-Umwehrung, die an einer Stelle für den Zugang unterbrochen war. Zweck war neben der Beobachtung auch die Übermittlung von Nachrichten, sofern weitere Türme in der Nähe existierten.
Warum gerade an dieser Stelle der Turm gebaut wurde, ist noch nicht klar. Die Klärung dieser Frage ist aber wesentlich wichtiger als z.B. die Frage, wo denn nun die Varusschlacht stattgefunden hat. Gelingt es, weitere Turmstandorte zu finden, so würde die Strategie der Römer besser verständlich, ließen sich evtl. Verbindungen zu germanische Siedlungen herstellen, usw.