Warum sich die Archäologen so schwer mit der Geschichte tun…
von Georg Menting
In kaum einer Disziplin ist das Versagen oder die Beschränktheit schulwissenschaftlicher Forschung so schlecht zu verbergen, wie in der Archäologie. Dies hat verschiedene Gründe: Der erste besteht darin, dass sich die Archäologie in geradezu dogmatischer Verbohrtheit, der Pflege ihrer traditionellen Theoriebestände verpflichtet fühlt. Die tatsächliche Befundsituation und die unbefangene Erkenntnisfindung bleiben bei solch einer Einstellung regelmäßig auf der Strecke. Den typischen Archäologen zeichnet am Ende seiner universitären Ausbildung aus, dass er nur sieht (und das aber bis in kleinste Detail!), was sein darf und nur findet was sein kann. Mit anderen Worten, er zeigt ausgesprochen wenig Bereitschaft sich von ›merkwürdigen Befunden‹, die nicht zur herrschenden Lehrmeinung passen, irritieren zu lassen.