von Christian Hinder

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlug die Top-Meldung über das angeblich gefundene Sommerlager des Varus bei Minden Barkhausen an der Weser ein.

Der „Sensationsfund“ wurde im August 2008 der Öffentlichkeit präsentiert – die Presse nahm diese Meldung dankbar auf und wurde unter großem Mediengetöse in die Welt geblasen – nur was ist seit dem passiert, was hat sich getan..?

Was ist dran an der Behauptung und was liegt an greifbaren, wissenschaftlichen Erkenntnissen zwischenzeitlich vor ?

Ohne jeglichen wissenschaftlichen Beweis hatte man sich in der Öffentlichkeit profiliert und über alle Maße geprahlt, man habe das schönste gefunden was man als Wissenschaftler finden könne… nämlich ein Römerlager und legte gleich nach, und mutmaßte fröhlich, es handele sich womöglich um das Sommerlager des Varus, von dort aus sei er dann wohl auch losgezogen.

Irritiert fragte man sich: wie kann sich die Wissenschaft ohne Grabung, ohne Befund, schon im Vorfeld so sicher sein…? Die Aussagen entbehrten jeder wissenschaftlichen Logik. Eine Wissenschaft gar außer Rand und Band ? Oder handelt es sich vielleicht nur um einen geplanten PR-Coup für die kommenden Jubiläumsfeierlichkeiten im Jahr 2009 ?

Gestandenen Fußes legte man mit Rückenwind des Kultusministeriums des Landes NRW los und nahm an besagter Stelle die wissenschaftlichen Untersuchungen auf. Nachdem man sich mit seinem Befund weit, sehr weit aus dem Fenster gelegt hatte, schuf man für das wissenschaftliche Team vor Ort eine hohe Bürde, die es nun zu nehmen gilt.

Seit der Aufnahme der Grabungen durch die Profis herrscht in den Medien Ruhe und man hört nichts mehr – aber warum nur?

Wo bleiben die Beweise für die tolldreisten Feststellungen – bis heute bleibt man sie der Öffentlichkeit leider schuldig.

Schlimmer noch: es sickern hier und da Meldungen durch, dass vor Ort alles andere als ein Römerlager gefunden worden ist. Großes Ungemach droht.

Da sich Wissenschaftler bei seriöser Vorgehensweise ihrer Arbeit an Fakten und nicht an Fiktionen halten, darf man gespannt sein, mit welchem Befund die Öffentlichkeit am Ende tatsächlich beglückt wird.

Die verkalkten Riesen lassen grüßen.