von Christian Hinder
(Teil 4, siehe hier für Teil 3)
Ein Sieg über die Römer wird im Vorfeld einem oder mehreren Göttern gewidmet worden sein. Aus den Überlieferungen des Saxo Grammaticus wissen wir: ein Drittel der Beute wurde an die Götter nach einem Sieg geopfert – vermutlich niedergelegt als Pflichtteil und als Danksagung an die Götter, an einem wohl vorher genau bestimmten Ort. Opferungen, deren Höhe, Niederlegung und Durchführung liefen somit offenbar nach festen Regeln ab, die beispielsweise vor einer Schlacht genau bestimmt und abgesprochen wurden. Vermutlich wurde deren Einhaltung durch die germ. Priester streng überwacht.
Gedanke:
Welcher Gott (lt Tacitus „Hercules“) oder Götter muss im Vorfeld um seinen Beistand auf einen erfolgreichen Ausgang der „Varusschlacht“ seitens der Germanen angerufen worden sein, um einen solchen Sieg überhaupt erlangen zu können? Ferner welcher Pflichtteil an Wert- und Menschenopfern ist dadurch bereits im Vorhinein als Opfergabe bestimmt worden (im Falle eines Sieges)? Mag dieser Pflichtteil ggf die aus heutiger Sicht „Raserei“ der Opferung der vielen römischen ranghohen Soldaten auf den germanischen Opfer-Altären erklären, die Martergruben und Galgen? Die an die Bäume gehefteten Schädel im heiligen Hain?