Die Logistik des Varus

Informationen zur Präsenz der Römer in Germanien

26. Mai 2007

Vorermittlungen in Kalkriese. Staatsanwaltschaft Osnabrück befragt Geldgeber

Von Ernst-Wilhelm P a p e
Detmold / Osnabrück

(Westfalen Blatt 25.05.2007). Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat im Fall Kalkriese Vorermittlungen wegen des Verdachts des Subventionsbetruges eingeleitet. Es werde geprüft, ob die neuen Hinweise eines Anzeigeerstatters schlüssig seien, sagte Oberstaatsanwalt Manfred Manke dieser Zeitung. Mit Geldgebern, die der gemeinnützigen „Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH – Museum und Park Kalkriese“ Zuschüsse gewährt hätten, würden derzeit Gespräche geführt. Varusforscher Gerhard Tiggelkamp (72) aus Bad Kreuznach hatte angegeben, dass die Kalkriese- GmbH die Bewertung von Funden zurückgehalten habe, die eindeutig belegten, dass Hermann der Cherusker (Arminus) und seine Germanen vor fast 2000 Jahren den römischen Staathalter Varus und seine Legionen nicht bei Osnabrück besiegt haben. Es gehe um die Klärung der Frage, ob man in Kalkriese zu Recht oder zu Unrecht öffentliche Fördergelder beantragt und erhalten habe. Da möglicherweise auch EU-Geld nach Kalkriese geflossen ist, hat Tiggelkamp auch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung über seine Hinweise informiert. Im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten 2000 Jahre Varusschlacht im Jahr 2009 wird derzeit heftig darüber gestritten, ob die historische Schlacht im niedersächischen Kalkriese oder im Teutoburger Wald in Lippe stattgefunden hat. Die Lipper haben Kalkriese mehrfach aufgefordert, den Alleinvertretungsanspruch auf den Schlachtort aufzugeben. Zudem will der Hamburger Uniprofessor Dr. Siegfried Schoppe die Gemeinnützigkeit der Kalkriese GmbH überprüfen lassen. Für die unbewiesene Kalkriese-These seien bereits mehr als zehn Millionen Euro ausgegeben worden, sagte Schoppe. Viele Wissenschafter und Steuerzahler seien der Meinung, dass die Gemeinnützigkeit mehr der Tourismusförderung als der angeblichen wissenschaftlichen Forschung diene, schrieb Schoppe an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Merkel ist Schirmherrin der Jubiläumsfeierlichkeiten im Jahr 2009.

16. Mai 2007

Thomas Fischer – Die römischen Provinzen

Bereits 2001 erschien ein sehr lesenswertes Buch zum Thema Römerarchäologie:

Thomas Fischer (Hrsg.)
Die römischen Provinzen. Einführung in ihre Archäologie
Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2001

Mit 396 Seiten bietet es in zahlreichen Beiträgen unterschiedlicher Autoren einen guten Überblick über archäologische Methoden, die rechtlichen Grundlagen der Provinzen, die Funde, die römischen Strukturen, usw.

12. Mai 2007

Römisches Massengrab bei Bad Iburg?

Nach einem Bericht in den „Westfälischen Neuesten Nachrichten“ (Bielefeld) vom 31.08.1926 wurden durch Prof. Knok (Osnabrück) nordwestlich des Städtchens Iburg (dem heutigen Bad Iburg) Funde eines Massengrabs mit den Resten von 4-5000 Römern gemacht.

Diesem Fund scheint nichts mehr nachgefolgt zu sein. Über weitere Informationen wären wir sehr dankbar.

6. Mai 2007

Die Ausgrabungen von Leopold Möller in Stapelage

Dieser Beitrag wurde in etwas gekürzter Version als Teil eines Beitrags zum Thema „Römer in Germanien“ zuerst in der Zeitschrift Zeitensprünge 01/2007 veröffentlicht.

Leopold Möller war der ehemalige Bürgermeister der Stadt Lage, zu der auch die Gemeinde Hörste/Stapelage gehört. Er initiierte und leitete sämtliche Ausgrabungen zur Stapelager Kirche und ihrem Umfeld in den Jahren 1961-64, 1966-68 und 1972. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Albert Krompholz entdeckte er vier vorgotische Kirchenbauten teilweise mit einem sehr massigen Turm (Mauerstärke 1,3 bis 1,4 m), drei Spitzgräben und einen Herrenhof (Curtis), heute unter dem Gemeindeparkplatz, dessen früheste Bauphasen an die römische Tradition der römischen „villae rusticae“ erinnern. Weiter »

6. Mai 2007

Das Römerlager Kneblinghausen

Das sogenannte Römerlager Kneblinghausen liegt rund 1 km südlich des Ortsteils Kneblinghausen der nordrhein-westfälischen Stadt Rüthen.

1901 wurde die Befestigungsanlage von A. Hartmann aus Rüthen entdeckt. 1901 – 1907 sowie 1926, 1934 und 1937 – 1939 fanden Ausgrabungen an den Wällen und im Innenbereich statt. Weiter »

6. Mai 2007

Das Römerlager Anreppen

Das Römerlager Anreppen (Stadt Delbrück, Kreis Paderborn) wurde 1968 von Anton Doms, Westfälisches Museum für Archäologie – Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Bielefeld entdeckt. Mit seinen Grabungen, die er von 1968-1982 durchführte, konnte der Verlauf der Um­wehrung zu einem wesentlichen Teil und damit auch die Größe des Lagers bestimmt werden. Das Lager hat die Form eines unregelmäßigen, 23 ha großen Längsovals und liegt direkt am heutigen Südufer der Lippe. Erbaut ist es als ein sogenann­tes Holz-Erde-Lager, ebenso wie die anderen, an der Lippe gelegenen Rö­merlager: Holsterhausen, Haltern, Beckinghausen, Oberaden. Die Befesti­gung bestand aus einer Holz-Erde-Mauer mit zwei vorgelagerten Spitzgrä­ben. Das Innere des Lagers blieb zunächst von Anton Doms unerforscht. Weiter »

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