Die Logistik des Varus

Informationen zur Präsenz der Römer in Germanien

27. Dezember 2009

Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die anderen …

Kassensturz zu den Jubiläumsfeierlichkeiten 2009, Kreis Lippe schießt Geld nach.

Ein Kommentar zu LZ Ausgabe vom 23.12.2009, Seite 9
von Christian Hinder

Am Ende zählt was raus kommt. Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten 2009 für den Kreis Lippe leider ein Minus. Im Ergebnis ein Minus für die BürgerInnen der Region, für das sie nun auch noch zahlen dürfen. Das wäre halb so schlimm wenn für die Region zum Thema 2009 wenigstens irgendetwas an nachhaltigen Effekten geschaffen worden wär. Etwas worauf man in Zukunft aufbauen könnte. Aber das ist nicht zu erkennen. Da erschließt sich kein Horizont. Außer Kosten nix gewesen. Wie sieht die Bilanz der Aktivitäten 2009 für die Region aus, was ist dabei rumgekommen?
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8. Oktober 2009

Spiegel-Online: Das Geheimnis der geopferten Armee (14.09.09)

Germanischer Götterkult

Von Angelika Franz

Grausiger Fund von Studenten in Dänemark: Hunderte zerschlagener Skelette lagen unter den Wiesen eines idyllischen Tals – Überreste besiegter Soldaten, die Germanen den Göttern geopfert hatten. Archäologen wollen nun herausfinden, woher die fremde Armee kam.

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3. Oktober 2009

Vortrag „Varuschlacht: Lager contra Marschthese“

Dr. Manfred Millhoff trägt über das Thema „Varuschlacht: Lager contra Marschthese“ vor.

Wann?   Freitag 09.10.2009, 19:00

Wo?     Hotel am Iberg/Mügge in Währentrup/Oerlinghausen

13. September 2009

Legal, illegal … – neue Millionen für eine Chimäre?

Varus Forscherin Wilbers Rost fordert neue Gelder für Kalkriese

von Christian Hinder

Dumm ist wer Dummes tut. Das Jubiläumsjahr 2009 neigt sich allmählich dem Ende und schon richtet man in Kalkriese den Blick nach vorn. Eine erklägliche Summe von mindestens 5 Millionen EUR an öffentlichen Geldern hat man dort für das Ausrichten der Aktivitäten erhalten, die in Zusammenhang mit den Feierlichkeiten 2009 stehen.

Seit nunmehr 20 Jahren wird in Kalkriese gegraben und geforscht. Den Beweis für den selbstverpassten Titel „Ort der Varusschlacht“ zu sein, bleibt man in Kalkriese der Öffentlichkeit indes weiterhin schuldig. Stattdessen setzt man dort auf die Strategie seine Existenz mittels einer „Indizienkette“ zu rechtfertigen.

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1. September 2009

Paul Höfer: Die Varusschlacht. Eine reichlich verspätete Rezension

von Andreas Otte

aus Zeitensprünge 2/2009

Das im Folgenden besprochene und vorgestellte Buch Die Varusschlacht, ihr Verlauf und ihr Schauplatz von Paul Höfer ist im Jahre 1888 erschienen, also vor über 120 Jahren. Dass es trotzdem Sinn macht, ein so altes Buch vorzustellen, wird sich im Folgenden zeigen. Anlass ist natürlich das Jahr 2009 als Jubiläumsjahr der Varusschlacht, eine mittelalterliche Phantomzeit einmal unberücksichtigt gelassen.

Zur Person

Paul Höfer wurde in Craja (heute Kraja, Kreis Nordhausen) am 11. März 1845 geboren. Er besuchte das Gymnasium in Mühlhausen und studierte anschließend an den Universitäten Halle und Göttingen Philologie, Philosophie und Geschichte. 1870 wurde er zum Dr. phil. promoviert mit einer Arbeit über Die Bedeutung der Philosophie für das Leben. Danach trat er Stellen als Gymnasiallehrer in Göttingen, Spandau und zuletzt Zerbst an, wo er 1877 zum Oberlehrer befördert wurde.
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29. August 2009

Varianische Variationen

von Andreas Otte

aus Zeitensprünge 2/2009

Im Folgenden wird neben einer knappen Ausstellungsbesprechung stichwortartig Hintergrundmaterial zum Thema römische Feldzüge in Nordgermanien, besonders der Varusschlacht, geliefert.

2000 Jahre Varusschlacht – Imperium Konflikt Mythos

Die Ausstellung ist auf drei Standorte aufgeteilt: Haltern (Imperium), Kalkriese (Konflikt) und Detmold (Mythos). In Haltern findet sich die Ausstellung nicht, wie man vielleicht erwartet hätte, im LWL-Römermuseum, sondern in der Seestadthalle. Die Halle bietet viel Platz, der gut genutzt wurde. Die Ausstellung in Haltern hat zwei Schwerpunkte, die gut miteinander kombiniert wurden. Der eine ist die Entwicklung des Imperiums, der andere die Lebensgeschichte von P. Quintilius Varus. So erfährt man z.B., dass Varus beim Alpenfeldzug als Legat der 19. Legion anno -15 in Germanien auch einmal gesiegt hat.

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19. August 2009

Paul Höfer – Die Varusschlacht. Ihr Verlauf und ihr Schauplatz

Paul Höfer, * 11.3.1845; † 8.10.1914, rekonstruiert in diesem auch nach 120 Jahren keineswegs veralteten Buch den Verlauf und den Schauplatz der Varusschlacht auf Basis der verfügbaren Quellen. Fast nebenbei widerlegt er die Varusschlacht-Hypothese von Theodor Mommsen (heute Kalkriese) nach allen Regeln der Kunst. Die Gegenargumente von damals greifen noch immer.

Deshalb war es an der Zeit, dieses fast nicht mehr erhältliche und nicht mehr ausleihbare Buch wieder verfügbar zu machen:

Cover Höfer Vorne Cover Höfer Hinten

Paul Höfer (2009): Die Varusschlacht. Ihr Verlauf und ihr Schauplatz.
Neu herausgegeben von Helmut Förster, Gerhard Kroos und Andreas Otte
2. Ausgabe. 372 Seiten. Paperback
Reihe MW-Wissenschaft, Verlag Monsenstein & Vannerdat, Münster
ISBN 978-3-86582-913-9
Preis: 24,95 €

Das Buch ist gegenüber der Originalausgabe  um ein Literaturverzeichnis, ein Fundverzeichnis, eine Biographie, ein Nachwort und ein Stichwortverzeichnis erweitert.

Derzeit erhältlich im Webshop des MV-Verlags und im Buchhandel über das VLB. Bei Amazon ist es im Marketplace mit zusätzlichen Versandkosten gelistet, ohne Versandkosten in Deutschland findet es sich bei Lehmanns Buchhandlung.
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16. Juli 2009

Das geplatzte Interview

von Horst Leiermann

Ich hatte mir das so schön ausgedacht.

2009, zum 2000-Jahres Jubiläum der Hermannsschlacht ein Interview mit Hermann, das schien auch alles zu klappen. Ich bekam von Hermanns Vorzimmer einen Termin, von Oerlinghausen eine Kuriermaschine nach Walhall und wurde dort gleich von einem schneidigen Ordonanz-Offizier empfangen.

Denn Sekretärinnen hatte Tusnelda verboten, seit sie einmal Hermann mit einer Sekretärin auf dem Schoss erwischt hatte. Und dass Hermann, vor allem wenn er etwas getrunken hatte, zu Übergriffen neigt, wusste sie aus eigener Erfahrung.

Der Offizier ließ sich von mir die Ausweispapiere zeigen und als ich, etwas überrascht über die Formalitäten, fragte, ob ich jetzt auch noch eine Leibesvisitation nach Waffen über mich ergehen lassen müsste, winkte er ab.

Hier in Walhall sind wir unsterblich erklärte er, da kann nichts mehr passieren. Er holte einen Fragebogen, Alter, Beruf, Adresse und er war ganz leutselig bis er auf das Wort „Lippe“ in meiner Adresse stieß, da wurde er erst einmal etwas komisch.
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22. Juni 2009

Kalkriese – nicht einmal ein richtiges Schlachtfeld?!

Das man im niedersächsischen Kalkriese seit 20 Jahren vergeblich nach Beweisen für die These man sei der Ort der Varusschlacht sucht, ist selbst Teilen des wissenschaftlichen Teams vor Ort in Kalkriese seit Jahren bekannt.

Als Beleg dient an dieser Stelle eine Veröffentlichung des Dr. Joachim Harnecker. Herr Dr. J. Harnecker ist seit 1994 (!) im wissenschaftlichen Team Kalkriese als Archäologe tätig.

In einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2004 mit dem Titel: „Kalkriese 2, Sondierungen in der Kalkrieser – Niewedder Senke“, führt Herr Dr. Harnecker über die Grabungen unter anderem aus (Seite 123):

„Wurden die Suchgrabungen mit viel Enthusiasmus begonnen, folgte die Ernüchterung bereits in der ersten Grabungskampagne … Insgesamt haben … die Suchgrabungen aus Varusschlacht – orientierter Sicht wenig zur Klärung der Ereignisse in augusteischer Zeit außerhalb des Oberesch beitragen können … Eine gezielte Suche nach Spuren der Kampfhandlungen hat sich als unmöglich erwiesen und eine so verstandene Schlachtfeld – Archäologie ist eine Fiktion … Der Oberesch (dort liegt der 400 Meter lange Wall), der ja auch kein klassisches Schlachtfeld ist, stellt im Gesamtkomplex Kalkriese bislang einen Sonderfall dar, da hier Fundmaterial zumindest teilweise bei Kampfhandlungen in den Boden gelangt sein dürfte ..“

Herr Dr. Harnecker schreibt, dass eine Schlachtfeld Archäologie in Kalkriese eine Fiktion ist … da eine gezielte Suche nach Spuren von Kampfhandlungen sich als unmöglich erwiesen hat … ganz schön dürftig und erst recht zu wenig um den Anspruch auf den Ort der Varusschlacht erheben zu können.

Warum nur wurden solch ernstzunehmende Stimmen aus den eigenen wissenschaftlichen Reihen in Kalkriese überhört, ja ignoriert?

Wie kam man angesichts solcher Aussagen in Kalkriese trotzdem zu der unhaltbaren Feststellung, man sei der Ort der Varusschlacht – und hat sich auch noch für das „Jubiläumsjahr“ das Thema Konflikt unter den Nagel gerissen und mit Millionen von öffentlichen Geldern vergolden lassen…?

26. Mai 2009

2009 – abgezockt und Kasse gemacht. Das politische Verständnis von Nachhaltigkeit

Das Jahr der vertanen Chancen für die LipperInnen

von Christian Hinder

Die Varusschlacht – was für ein Thema, was für ein Potential: Geschichte, Emotionen pur. Wie hat man die sich bietende, einmalige Gelegenheit für unsere Region genutzt?

Zahlreiche Jahre der Planung und Vorbereitung, mindestens seit 2004, haben sich die Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung Zeit genommen und was ist dabei für die Menschen und die Gäste der Region herausgekommen?

Einzig zu einer zig millionenschweren, teuren „Sonderausstellung“ haben es die Verantwortlichen geschafft. Finanziert aus Steuergeldern. Für genau eine Saison – das sind 6 Monate.  Aufwand und Ertrag stehen in einem Top-Verhältnis!
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16. Mai 2009

Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt…

Ein Kommentar zur Eröffnung der Ausstellung „Mythos Varusschlacht“ in Detmold

von Christian Hinder

Etwas verloren und sichtlich unwohl fühlend wirkte die Kanzlerin während ihres Besuchs in Detmold. Anlässlich der Eröffnung der „Sonderausstellung von europäischem Rang“ im Lippischen Landesmuseum, war sie mit einem Hubschrauber eingeflogen .

Wie sollte sich Frau Merkel als eine gelernte Physikerin auch sonst fühlen, die es von Haus aus gewohnt ist naturwissenschaftlich (Gebot der Logik) zu denken, angesichts einer Ausstellung, die ein künstlich geschaffenes Thema „Mythos“ in den Mittelpunkt stellt (wie plausibel „logisch“ ist das Ganze…?)

„Unwohlsein“ ist wohl der richtige Ausdruck und drückt das Gefühl aus, was einem überkommen muss, wenn man sich mit dem Hintergrund und der Entstehungsgeschichte der „Jubiläumsfeierlichkeiten 2009″ auseinandersetzt.
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6. Mai 2009

Freilegung Kulturdenkmal „Hohlweg Große Egge“

von Andreas Otte

Einleitung

Seit dem 30.8.2008 wird auf dem Pass der  „Großen Egge“ bei Horn oberhalb der Externsteine planmäßig ein alter Hohlweg durch eine Gruppe von Freiwilligen freigelegt. Nach einem Tipp von Herrn Tiggelkamp wurde bereits am 16. und 17.4.2005 in einer ersten Voruntersuchung der Felsboden mit Gleisspuren gefunden. Dieser Erfolg führte dazu, dass die planmäßige Freilegung in Angriff genommen wurde. Das Ergebnis der ersten Freilegungsphase übertraf bereits alle Erwartungen.

Grundeigentümer der Geländestelle ist der Landesverband Lippe, das Projekt wird fachlich begleitet von der  LWL-Archäologie für Westfalen-Außenstelle Bielefeld und dem LLM Detmold.

Das Freilegungsteam „Zeitenspringer in Westfalen“ besteht aus Anga Beaufort, Marianne Koch (bis 11/08), Galina Romm, Jan Beaufort, Ewald Ernst, Ludger Funke, Herbert Helmecke und Andreas Otte (bis 05/09). Projektleiter ist Ewald Ernst.

Der folgende Bericht ist kein offizieller Bericht des Freilegungsteams, sondern eine Zusammenstellung von Texten, Bildern, Daten und Aufzeichnungen zum Projekt basierend auf der Mappe zum Pressegespräch vom 29.4.2009 beim Felsenwirt an den Externsteinen.
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31. März 2009

Kalkriese bleibt bis auf weiteres Varianisch – Basta !!

„Es werde Schlacht“ – Kalkrieses politischer Weg zum Ort der Varusschlacht

Ein Kommentar von Christian Hinder

Nun ist es soweit, die Feierlichkeiten im Jahr 2009 zur Varuskatastrophe des Jahres 9 n.C. können alsbald beginnen. Nach all dem Trubel im Vorfeld fällt den Verantwortlichen mindestens ein Stein vom Herzen.

Endlich kann es losgehen. Das durch die öffentliche Hand mit hohen Summen an öffentlichen Geldern aus Steuereinnahmen finanzierte und ins Leben gerufene, künstliche Konstrukt „Imperium-Konflikt-Mythos“ wird im Mai eröffnet.

Mindestens 13,4 Millionen EUR haben die Verwaltungen der drei Standorte (Haltern, Lippe, Kalkriese) an Mitteln zugewiesen bekommen. Weitere öffentliche Gelder in Millionenhöhe sind geflossen.
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31. Januar 2009

Text der Strafanzeige von Gerhard Tiggelkamp vom 26.1.2009

Betreff: Strafanzeige wegen des begründeten Verdachts auf fortgesetzte Erschleichung von öffentlichen Geldern/Subventionen/ und/oder Fördermitteln aufgrund falscher Angaben gegen die Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH in Kalkriese, vertreten durch den Geschäftsführer Joseph Rottmann.

Sehr geehrter Herr Oberstaatsanwalt,

nun sind fast zwei Jahre seit den Vor-Ermittlungen durch Ihre Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen die Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH vergangen (vorheriges AZ / Geschäftsnr. 400 Js 23373/07).

In Kalkriese wirbt man ungebrochen in der Öffentlichkeit damit, man sei der Ort der Varusschlacht. Das Museum heißt unverändert Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH.
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10. Januar 2009

Barkhausen: Marschlager, nicht Sommerlager des Varus

Zwischenbilanz nach einem halben Jahr Grabungen in Barkhausen / Zelthering weist auf vorübergehende Nutzung hin

Mindener Tageblatt 06.01.2009

von Ursula Koch

Porta Westfalica (mt). Das Sommerlager des Varus ist es wohl nicht, was Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Barkhausen am Ufer der Weser gefunden haben. Diese erste optimistische Einschätzung aus dem Sommer rücken die Historiker nach einem halben Jahr Ausgrabungen zurecht.
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